Paraguay


Aufgefallen

Das Land macht einen ähnlichein Eindruck wie Argentinien. Es könnte öfters mal einer mit dem Besen durch die Stube kehren.

Im Stadtbild von Ascunción verkehren sehr viele alte klapprige Busse, die man an jeder Straßenecke anhalten und für billges Geld durch die Stadt fahren kann. Das Stadbild selbst wird durch großformatige Reklametafeln und viele Straßenhändler bestimmt.

Im Gegensatz zu den klapprigen Bussen fahren auffallend viele westliche höherpreisige Automobile der gängigen Marken herum. Die Leute sind sehr freundlich.

Beim Durchfahren von Paraguiy gibt es offensichtlich nur zwei Farben. Alles ist grün; die Natur blüht und wächst, was das Zeug hält. Die Erde in Paraguay ist vermutlich afugrund eines sehr hohen Ton- oder Lehmgehaltes sehr rot. Auf und neben den Straßen ist also nur diese eine Farbe zu sehen. Lastwagen ziehen beim schnellen Fahren größere rötliche Staubwolken hinter sich her. Sobald es regnet oder die Fahrbahn naß ist, sollte man es vermeiden, hinter den Lkw zu fahren. Ruckzuck sind die Motorräder mitsamt Fahrer von unten bis oben rot eingesaut. Und das Zeug geht fast nicht weg.


16.11.2013 - Ein Tag in Paraguays Hauptstadt

Wetter: 22 - 28 Grad; zunächst bedeckt, dann wieder sehr sonnig

Heute haben wir uns mal zweigeteilt. Marc und Frido fuhren in der Früh zum BMW-Händler, um dort zum Einen das weitere Vorgehen bezüglich des Austausches des ESA-Federbeines abzuklären. Dies gestaltet sich jedoch aufgrund von langen Lieferfristen, möglichen Importzöllen in Argentinien usw. nicht soo ganz einfach. Rolf-Walter schaltete sich hier jedoch hilfreich ein und mit dessen Hilfe wird wohl irgendeine vernünftige Lösung zustande kommen. Er hat wohl sehr gute Connections in alle Richtungen. Zum anderen hatte Fridos Gepäckträgerbefestigung hinten den Geist aufgegeben und mußte geschweißt werden. Danach fuhren die Zwei mit Rolf-Walter und einigen paraguayanischen Bikern noch eine nette Tagestour.

Alf und Rosi machten heute einen auf Kultur. Zunächst besuchten sie in Asunción das Museo de Barro, ein Centro de Artes Visuales. Auf gut schwäbisch ein Kunstmuseum, in dem wir eine sehr gute Zusammenfassung der Kunst und Kultur der indigenen Völker Paraguays sehen konnten. Man lernt hier nicht nur etwas über die verschiedenen Sprachen dieser Völker sondern auch über deren Zusammenleben und Zusammenhänge innerhalb einer gewissen vorspanischen Zivilisation. Eine beeindruckende Sammlung von "heiliger" Kunst oder religiöse Kunst der Spanier rundet dieses kulturelle Angebot auf. Es hat zwar eine ewige Zeit gebraucht, bis wir das relativ versteckte Museum gefunden hatten. Umso beindruckender war hinterher jedoch die Besichtigung.

Danach rumpelten wir mit einem der alten Klapperomnibusse in das Zentrum. Bemerkenswert an dem Bus war der auf neuestem Niveau ausgestattete orthopädische Recarositzähnliche Sessel, auf dem der Busfahrer thronte. Stahlrohrgestell mit Seilschnürung... grins. Dort angekommen suchten wir zuerst den Plaza de La Inepencia auf, der von vier großen Gebäuden umrahmt ist. Auf der Nordseite ist die Catedral de Nuestra Senora de la Ascunción zu sehen. Leider war der Pfarrer wohl beim Mittagessen und hatte sein Office versperrt.

Auf der gegenüberliegenden Seite ist das Gebäude des Parlaments und zwischen den beiden auf der Flußseite befindet sich noch ein eindrucksvoller Regierungsbau. Was er genau beinhaltet, konnten wir nicht ausfindig machen. Und last, but not least, ist auf der vierten Seite das Police-Headquarter untergebracht.

Also nichts wie rein zur Bullerei und den Kollegen mal ein Besüchlein abgestattet. Leider war der oberste Chef nicht da und so durften wir nicht bis in das innerste der heiligen Hallen zu einer Besichtigung vordringen. Trotzdem fand ein nettes Gespräch mit dem diensthabenden Offizier statt.

Beim weiteren Stadtrundgang besuchten wir noch den "Plaza de los Heroes", neben dem eine kirchenähnliche Gedenkstätte für die Gefallenen besichtigt werden konnte. Die beiden Gardeoffiziere in ihren Uniformen taten uns bei dem heißen und schwülen Wetter leid. Zum Schluß genossen wir den Bummel durch den Stadtpark mit ein wenig "Leute kucken".

 


17.11.2013 - Von der Hauptstadt Paraguays zum großen Wasserfall

Wetter: 25 - 32 Grad, Sonne, jedoch mit angenehmem Wind; gegen Abend sauschwül

Von der Hauptstadt Paraguays aus machten wir uns am späten Vormittag auf den Weg in Richtung Brasilien. Zunächst hieß es für uns, aus dem Großstadtgewirr der Innenstadt bzw. des Speckgürtels außen herum mal rauszukommen. Allein schon bis zur Stadtgrenze haben wir über eine Stunde gebraucht.

Was dann kam, war so richtig schönes und abwechslungsreiches Motorradfahren vom Feinsten. Von Asunciòn bis an die brasilianische Grenze sind es gut 320 km. Diese vergingen jedoch wie im Flug. Auf der ganzen Strecke gab es nur grüne Wiesen, saftige Weiden und Wälder zu sehen. Garniert mit etwas kurvigen Straßen, mal ein wenig mehr, dann wieder weniger, schlängelte sich die Straße gen Osten.

Bei einer kurzen Rast kamen zufällig zwei Kollegen der Reiterstaffel der paraguyanischen Polizei zum Mittag an die Gaststätte angefahren. Sogleich war ein nettes Gespräch vorhanden und Alf wollte mit den Kollegen ein Polizeiabbzeichen tauschen. Nach etwas Herumsuchen im Auto überraschte der Kollege Alf mit einem großen Wimpel der paraguayanischen Polizei.

Wir waren uns einig, daß wir die Durchfahrung Paraguays so nicht vermutet hatten. An der Grenze zwischen Paraguay und Brasilien in Ciudad del Este gab es mal wieder einen kleinen Zwischenfall, der ärgerlich ist, gegen den du aber nichts machen kannst.

Etwa einen Kilometer vor der Grenze ist auf der Straße eine Umleitung ausgeschildert, die erst wieder nach dem Zoll-/Immigrationsgebäude auf die eigentliche Hauptstraße führt. Wir also immer brav der Umleitung hinterhergefahren.

Kurz vor der Brücke über den Rio Parana standen noch zwei verlassene Grenzhäuschen. Daher fuhren dann ganz normal über die Brücke und gingen nach der Brücke brav zur Immigration. Wie sich im späteren Gespräch herausstellte, die brasilianische. Jetzt hatten wir bereits den brasilianischen Einreisestempel, der paraguayische Ausreisestempel fehlte jedoch. Schnurstracks wendeten wir in Brasilien nochmals und fuhren über die Brücke zurück nach Paraguay. Bei der nächstbesten Gelegenheit gewendet und zur paraguayischen Immigrationbehörde hin.

Der hinter dem Schalter sitzende Beamte machte zunächst ein ernstes Gesicht und hielt uns dann ein eingeschweißtes Blatt mit Tarifen hin. Wir suchten uns den günstigsten heraus und so wollte der gute Mann von jedem von uns 200.000 Guarani, d.h. etwa 35 Euronen.

Mit ernstem Beamtengesicht und einem schelmischen Augenzwinkern handelte Alf den Betrag dann auf eine Gesamtsumme von einmalig 200.000 Guarani herunter, die wir dann durch vier teilten und locker bezahlten. Die restliche Grenzprozedur verlief unauffällig. So kann man mit einer Umleitung auch Geld machen.

Jetzt waren wir also einreisebereit und mußten uns nur noch eine vernünftige Übernachtung in Foz de Iguacu suchen. Hierbei kam uns der Zufall in Form eines staatlichen Hotelvermittlers zu Hilfe. Dieser lotste uns noch kurz durch die Stadt und bei Dunkelheit waren wir dann endlich (schweißgebadet) im Hotel. Kaum waren die Zimmer bezogen, entlud sich ein Gewitter und kühlte auf angenehme Temperaturen herunter. Nach einer kurzen Dusche gingen wir noch ein wenig in die Stadt und taten etwas für den Flüssigkeitsausgleich.


Länderwechsel. Weiter geht es mit dem 18.11.2013 in Brasilien --->